Thalasso an der Ostsee
In Heiligendamm begann einst der Siegeszug der Heilmethode
Das wahre Thalasso gibt es nur am Meer. Zwar werben längst auch Bäder und Hotels im Binnenland mit der Behandlung durch Meereswasser, aber nur die Kombination mit der Heilkraft des Küstenklimas bringt tatsächlich Erfolge für die Gesundheit. Mecklenburg-Vorpommern kann sogar zu recht als Wiege von Thalasso bezeichnet werden. Schließlich wurde hier 1793 das erste deutsche Seeheilbad gegründet. Heute kann der Urlauber in zahlreichen Ostseebädern dieses besondere Wellness-Angebot nutzen. „Thalasso“, das aus dem Griechischem kommt und schlicht nur „das Meer“ bedeutet, findet der Gast unter anderem in Ahlbeck, Binz, Boltenhagen, Heiligendamm, Warnemünde und Zinnowitz. Gerade in unserer heutigen Zeit mit Stress und Schnelllebigkeit wird der Aufenthalt an der Küste als sehr beruhigend und nützlich empfunden. Das gilt besonders dort, wo die Wirkung der heilenden Kraft des Meeres und des Klimas mit modernen, wissenschaftlichen Erkenntnissen kombiniert wird.
Das Arkona Spa im Warnemünder Neptun-Hotel nimmt dabei eine Ausnahmestellung ein, denn es kann mit einer nun schon zehnjährigen Bilanz als erste deutsche Einrichtung mit der originalen Thalasso-Therapie aufwarten und verfügt über eine zentrale Meerwasserleitung. „Für uns gilt Thalasso längst nicht nur als Mode-Erscheinung, denn diese Form ist die beste Präventionskur mit natürlichen Ressourcen. Wir verbinden sie mit ärztlicher Betreuung und oft auch mit spezieller Kost“, sagt die Spa-Managerin Ulrike Wehner. Ähnliches gilt auch für das Gesundheitszentrum in Heringsdorf, das internationale Standards garantiert. Erst kürzlich erhielten die Dreikaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin dafür den European Thalasso Award.
Daneben gibt es zahlreiche weitere Thalasso-Anbieter in der Küstenregion: „Bei uns kommen Mineralien, Salze, Sand, Algen und Plankton als Bäder, Packungen, Peelings oder Massagen am Körper zur Anwendung“, erklärt Carolin Jankowski, Spa-Managerin im Cliff Hotel Sellin/Rügen. Sie sieht Thalasso „fast schon als Klassiker“. Dabei reichen die dortigen Angebote vom einfachen Bad bis hin zur Aqua-Gymnastik und zur Kombination mit Sauerstoff-Anwendungen.
In einem sind sich die Experten einig: Eine spürbar nachhaltige Wirkung der Thalasso-Therapie – der Begriff wurde bereits 1867 durch den französischen Mediziner La Bonnardiére geprägt – kann nur mit einem maßgeschneiderten Programm erzielt werden, das mindestens sechs Tage umfasst. Die Thalsso-Therapie gilt als anerkannte Heilmethode bei Allergien, Asthma oder Neurodermitis. Schon der griechische Arzt Hippokrates behandelte mit dem Meer Rheuma und Ischias.
Konkrete Qualitätsanforderungen wurden auf dem 1. Europäischen Kongress für Thalasso-Therapie 2002 im Ostseebad Warnemünde verankert. Der im April 2008 abgehaltene Folge-Kongress auf Usedom führte die Arbeit fort und verständigte sich auf zehn Kriterien, nun die europaweit gelten: „Es wurde klar bestätigt, dass die originale Thalasso-Therapie nur direkt am Meer und nicht in der Badewanne in den Bergen ausgeführt werden kann. Das macht Mecklenburg-Vorpommern mit seiner Küstenlage zu einem Top-Thalasso-Standort“, sagt Mathias Löttge, Präsident des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern.