Europäische Sumpfschildkröte in Feldberger Seenlandschaft ausgewildert
Vorkommen dieser Art fanden sich nachweislich im nördlichen Teil Brandenburgs, und mit hoher Wahrscheinlichkeit waren sie auch im südöstlichen Teil Mecklenburg-Vorpommerns heimisch. Im Jahr 1999 entstand die Idee für die Erstellung eines Artenhilfsprogramms für die Europäische Sumpfschildkröte. Ein Jahr später begannen die praktischen Arbeiten. „Damit wurde erstmalig in der Geschichte des Landes Mecklenburg-Vorpommern diese einzigartige Tierart wissenschaftlich, im Rahmen einer international angewandten Methodik und in enger Zusammenarbeit mit dem Land Brandenburg untersucht“, sagte der Minister. Die Auswertungen würden zeigen, dass eine Vielzahl von Gewässern der Landkreise Müritz und Mecklenburg-Strelitz historische Nachweise für mögliche Lebensräume der Sumpfschildkröte aufwiesen. „Jedoch sind dort heute mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Populationen mehr vorhanden“, erläutert Dr. Backhaus. Man könne davon ausgehen, dass nur noch wenige sehr alte Einzeltiere isoliert in Mecklenburg-Vorpommern vorkommen.
Der für die Auswilderung vorgesehene See und die umliegenden Sölle und Kleingewässer wurden mit ca. 170.000 Euro Fördermitteln der Europäischen Union und des Landes Mecklenburg-Vorpommern in den zurückliegenden Jahren so renaturiert, dass die Europäische Sumpfschildkröte wieder den für sie notwendigen Lebensraum vorfinden kann.
„Als positiver Nebeneffekt der Biotoppflegemaßnahmen kann die Erhaltung und die Aufwertung der Lebensräume für die FFH-Arten Rotbauchunke und Kammmolch sowie für weitere besonders geschützte Arten wie den Fischotter, den Zwergtaucher und den Kranich angesehen werden“, freut sich Minister Dr. Backhaus und lobt die tatkräftige Unterstützung der lokalen Akteure. „Die ortsansässigen Landnutzer beteiligten sich interessiert und bereitwillig im Rahmen der Antragstellungen für die Fördermittel, bei Flächenbereitstellungen sowie bei der praktischen Unterstützung, was nicht selbstverständlich ist“, hob der Minister in seiner Rede hervor.
Hintergrund:
Die Europäische Sumpfschildkröte gehört zu den am meisten gefährdeten Wirbeltierarten Deutschlands und wird nach der Roten Liste für die Bundesrepublik Deutschland als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Unter dieser Gefährdungskategorie ist sie auch in den Roten Listen der Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern eingeordnet.
In Brandenburg liegen bereits langjährige Erfahrungen bei Arbeiten zum Schutz und Erhalt der Europäischen Sumpfschildkröte vor. Diesen Arbeiten schließt sich das Land Mecklenburg-Vorpommerns nunmehr aktiv an, wobei es auf die Unterstützung der Brandenburger zurück greifen kann.
coco
25.08.2008 @ 08:59
Schön, das auch Fördermittel, für unsere Natur und Tierwelt zur Verfügung gestellt werden, freue mich ohne Ende über solche Info´s. Finde das so Themen in unserer schnelllebigen und materialistischen Gessellschaft immer seltener vorkommen, obwohl es nichts wichtigeres zum Überleben gibt wie die naturelle Balance.