Seebad Lubmin wird 120 Jahre alt
“Lubmin präsentiert sich als schmucker Badeort, dessen Bewohner mit Stolz auf das in den vergangenen Jahren Erreichte blicken können – und das bei einer mit dem Industriegebiet um das ehemalige Kernkraftwerk aus touristischer Sicht nicht einfachen Ausgangslageâ€?, sagte Sozialministerin Dr. Marianne Linke (Die Linkspartei.PDS) anlässlich der Festsitzung zum 120-jährigen Bestehen des Seebades Lubmin. Als Beispiele für den einladenden Charakter des Ortes benannte die Ministerin die 1992 neu errichtete Seebrücke sowie die im vergangenen Jahr neu gestaltete Strandpromenade.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es 57 staatlich anerkannte Kur- und Erholungsorte davon 24 Seebäder, zwei Heilbäder, sieben Seeheilbäder, 21 Erholungsorte und vier Luftkurorte. Die Ministerin dazu: “Die Kur- und Erholungsorte verzeichnen rund 70 Prozent aller touristischen Übernachtungen in Mecklenburg-Vorpommern und sind damit eine wesentliche Grundlage für den Fremdenverkehr im Land. Mit ihren vielfältigen Angeboten spielen sie eine wichtige Rolle bei der Erholung, Gesundheitsvorsorge und Heilung von Menschen.�
Kur- und Erholungsorte müssen landschaftlich schön gelegen und von besonderem städtebaulichen Reiz sein. Die Zertifizierung setzt unter anderem eine klimatisch günstige Lage, für die Erholung geeignete Einrichtungen, Radwege, ein erschlossenes Wanderwegenetz und Bademöglichkeiten voraus. Seebäder sind Kurorte an der Meeresküste, deren natürliche Gegebenheiten der Erholung sowie der Vorbeugung und Linderung von Krankheiten dienen.
Lubmin ist das einzige Seebad am Greifswalder Bodden. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich das damalige Fischer- und Bauerndorf durch seine Lage an der Ostsee und der dünenreichen Lubminer Heide zum Badeort. Im Jahr 1886 wurde die Gemeinde erstmals als Seebad erwähnt. Mit der 1898 eröffneten Kleinbahnstrecke von Greifswald über das Seebad Lubmin bis Wolgast nahm der Badebetrieb vor Ort einen erheblichen Aufschwung. 1947 begann der organisierte Urlauberverkehr durch den FDGB. Der Titel Seebad war dem Ort allerdings erst nach Inkrafttreten des Kurortgesetzes im Jahr 1993 vorläufig und schließlich 1999 dauerhaft anerkannt worden.